Station 11:
Schiffe und Wasserflugzeuge
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Um die Jahrhundertwende hatten deutsche Werften viel zu tun. Nicht nur die Kaiserliche Marine sorgte für Nachfrage. Schiffe wurden zunehmend nicht nur für Transport und Militär genutzt, sondern auch für das Vergnügen: Die Kreuzfahrt-Industrie steckte zwar noch in den Kinderschuhen, nahm jedoch zügig an Fahrt auf.

Etwa ab den 1840er Jahren fanden die ersten Kreuzfahrten statt. Im Jahr 1900 wurde das erste Schiff fertig gestellt, das gezielt als Kreuzfahrtschiff gebaut wurde: Die Prinzessin Victoria Luise der Reederei HAPAG.

Die Kaiserliche Marine war zu diesem Zeitpunkt längst auf dem Weg zu ihrem Höhepunkt. Ab 1900 galt sie als eine der größten und modernsten Kriegsflotten der Welt. Dennoch blieb sie weitgehend wirkungslos, was an der geopolitischen Lage der deutschen Küste lag und daran, dass es keine überseeischen Stützpunkte gab.

Dennoch gewannen die Modelle der „Neuen Kriegsschiffe“ immer mehr an Bedeutung. Schon 1898 bot Bing aufwändige und detailreiche Dampfschiffe an. Sie waren nach Originalzeichnungen der kaiserlichen Werft in Kiel gebaut worden. Doch nicht nur große Kriegsschiffe kamen in Mode. Die Abteilung „Schiffe mit Dampf und Uhrwerk“ der Firma Bing baute auch Pinassen, Flussdampfer, Ozeandampfer, Modell-Unterseeboote, automatisch schießende Kanonenboote und Torpedoboote.

Ab 1920 konnten sich Kinder und Eltern zudem über die neuen Ozeandampfer, Fähren, Schlepper, Feuerwehrboote und Ruderboote freuen.

Die Modelle wurden mit einem Uhrwerk aufgezogen oder durch eine Dampfmaschine angetrieben. Sie waren voll funktionstüchtig und konnten daher auch schwimmen. Ähnlich wie die großen Vorbilder erlitten jedoch auch sie hin und wieder Schiffbruch und gingen im heimischen Teich unter.

Ebenfalls eher für den Wassereinsatz gedacht war das hier ausgestellte Wasserflugzeug der Firma Bing. Denn es konnte zwar nicht fliegen, dafür aber mit Uhrwerk und Propellerantrieb fahren und schwimmen.

Überhaupt produzierte Bing sehr wenige Flugmodelle. Es gab jedoch ein spektakuläres „Druckluftflugzeug“ mit dem Namen Autoplan, welches tatsächlich mehrere 100 Meter weit fliegen konnte. Leider gibt es nur sehr wenig erhaltene Exemplare.

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