Station 4:
Kiddyphone, Bingola und die Laterna Magica
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Früher war alles anders? Wer hätte gedacht, dass es auch zur Jahrhundertwende schon Multimedia im Kinderzimmer gab.

Beginnen wir mit dem guten Ton – zu sehen in den Vitrinen auf der linken Seite. Im Jahr 1887 erfand Emil Berliner das Grammophon, das bald darauf in jeder guten Stube des Bürgertums zu finden war. Mit dem Kinder-Grammophon von Bing eroberte diese technische Errungenschaft auch die Kinderzimmer im Sturm. Sie wurden unter dem Namen Jugend-Sprechmaschinen, Kiddyphone oder Bingola vertrieben und spielten echte Schellack-Platten ab.

Zu hören gab es Schlager, Kinderlieder, Weihnachtslieder, Orchesterstücke, Tänze und Märsche. Im Jahr 1927 hatte Bing über 100 Titel im Programm. Die Blechgehäuse waren allesamt fein lackiert mit hübschem Dekor. Angetrieben wurden die kleinen Grammophone mechanisch über ein Uhrwerk.

Fast alle Kiddyphone, die Sie hier sehen, funktionieren noch. Im Video können Sie sehen und hören, was Kinder damals begeisterte – auch wenn es den heutigen HiFi-Ansprüchen nicht unbedingt genügen dürfte.

In den Vitrinen auf der rechten Seite widmen wir uns den bewegten Bildern. Denn als die Bilder laufen lernten, waren Laterna Magicas die neueste Faszination für Erwachsene und Kinder. Sie transportieren aktuellste technische und physikalische Entwicklungen direkt in das bürgerliche Zuhause.

Die Laterna Magicas waren der Vorläufer für Dia- und Filmprojektoren. Es gab sie sowohl für Farb- als auch für Schwarzweiß-Bilder. Der Übergang zwischen Spielzeug, Heim- und Kinoprojektoren war bei Bing fließend.

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